Hochschwab at its best! Was für eine tolle Tour haben wir heute genießen dürfen! Perfektes Bergwetter mit kühlen Temperaturen im Aufstieg, sich verziehendem Nebel am Plateau und wunderbaren Eindrücken dieser wunderschönen Gegend bescherten uns heute ein fantastisches Bergerlebnis im Hochschwabmassiv.
Um 6.30 Uhr gings beim Bodenbauer in St. Ilgen los, gleich bei der ersten Abzweigung gehts nach rechts in Richtung Trawiestal und -alm. Der Weg führt anfangs über Schotter-, bald darauf über Waldwege mäßig steil hinauf zur Trawiesalm. Der Nebel hängt noch tief in den Zacken über uns, doch sind wir uns sicher, dass bis zu unserem Eintreffen am Hochplateau alles anders aussehen wird. Frohen Mutes gehts also weiter hinein in den Talschluss des Trawiestales, dort genießt man einen herrlichen Blick in dieses famose Kar. Der Weg führt im Talschluss steiler werdend nach Richtung Norden zur (einzigen) Quelle auf unserer Tour, dem G´hacktlbrunn. Unweit davon erinnern Kreuze und Tafeln an die Gefahren, die es auf dem Hochschwab bei Schlechtwettereinbrüchen besonders ausgeprägt gibt. Doch für heute ist stabiles Wetter prognostiziert, beim markanten Kreuz auf 1.785 Metern machen wir nach einem genau zweistündigen Marsch vom Bodenbauer die erste kurze (Bananen-)Pause, kurz unterhalb des Einstieges in den A-Klettersteig des G´hackten.
Lange halten wir uns aber wegen des auffrischenden Windes nicht auf, steigen flink hinauf zum G´hackten und müssen nach wenigen Metern besorgt nachfragen, ob hinter uns bei einem (von einem uns folgenden Wandersmann unglücklich ausgelösten) massiven Steinschlag wohl niemandem etwas passiert ist! Gott sei dank konnten alle Nachkommenden ausweichen, Helm hatte übrigens keiner einen auf - nur bei uns fühlte sich jemand bestärkt, das Ding vor dem Steig am Kopfi montiert zu haben. Auch wenn das G´hackte allgemein als unschwierig und von vielen als "lächerlicher" Klettersteig angesehen wird: Die Steinschlaggefahr ist absolut gegeben. Vielleicht lässt auch sein Ruf die Wandersleut leichtsinnig sein - das kann ins Auge gehen.
Hat man das (tatsächlich, zumindest bei Trittsicherheit) nicht schwierige G´hackte dann hinter sich gelassen, erreicht man rasch das Fleischer-Biwak am Plateau. Der Gipfel wehrt sich immer mehr gegen den Nebel, die Sonne pocht auf ihr Recht und langsam beginnt sie, sich durchzusetzen. Die letzten Meter hinauf zum mächtigen Gipfelkreuz nehmen wir mit links und stehen nach weiteren 70 Minuten (ab dem Rastplatz nahe dem G´hacktlbrunn) am Hochschwab, 2.277 Meter.
Obwohl es mit 8 Grad und dank des richtig kalten Windes nicht gerade wirtlich ist, jausnen wir hinter einer kleinen Geländekante, erfreuen uns an den mehr werdenden Sonnenstrahlen und lassen der guten Laune freien Lauf. Schon bald gehts weiter (es war halt doch ein wenig kalt), nach dem Fleischer-Biwak diesmal aber Richtung Westen. Den Zagelkogel (2.255 Meter) nehmen wir linker Hand gern mit, den Hochwart (da waren wir im Mai, siehe hier und hier) lassen wir heute aus. Nächstes Ziel nach der wunderprächtigen Wanderung über die Böden des Plateaus ist der Zinken, 1.926 Meter. Ist er vom Bodenbauer aus gesehen unnahbar, so kann man seinen Rücken problemlos zum Gipfelkreuz mit toller Aussicht begehen. Und dort kommt schon das nächste Gipfelkreuz ins Visier: der Buchbergkogel.
Zunächst aber gehts zur Häuslalm, der verdiente Radler in der mittlerweile brütenden Sonne wird nach genau drei Stunden Gehzeit (inkl. der insgesamt etwa 50 Minuten "Umweg" über Zagelkogel und Zinken) richtig genossen und wir rüsten uns für den letzten Aufstieg für heute, noch 150 Höhenmeter bis zum Buchbergkogel auf 1.700m. Oben angekommen sind wir froh und glücklich, ihn noch mitgenommen zu haben: Das Hochschwab-Panorama ist von hier aus einfach fantastisch, in alle Richtungen sieht man heute die wunderbaren Berggipfel der Steiermark, bis zu den Hochtor-Bergen im Gesäuse. Ein wahrlich prächtiger Ausblick, der uns für einige Minuten inne halten lässt.
Am Ende fehlt nur noch der Abstieg zum Ausgangspunkt Bodenbauer zurück, den wir (die 45-minütige Besteigung des Buchbergkogels inkl. Rückweg zur Hütte mitgerechnet) von der Häuslalm weg in 1:45 Stunden auch noch bewältigen. Und damit liegt eine gewaltige Tour hinter uns, auf der wir heute auf etwa 20 Kilometern Wegstrecke knapp 2.000 Höhenmeter überwunden haben. Wissend ob einer echt starken Leistung schmeckt der abschließende Bodenbauer-Kaffee selbstverständlich hervorragend, die Rückreise nach Graz verläuft ruhig. Heute werden wir alle gut schlafen - und vielleicht von einem traumhaften Tag mit unbezahlbaren Eindrücken träumen. Halleluja!
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Sonntag, 10. August 2008
Vier Kreuze für ein Halleluja
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