Freitag, 23. Mai 2008

Ohne Lift- zum Hochwart

Kühl und nebelig - aber schöööön. Hochschwab itself könnte man sagen, um ihn und die gesamte Gebirgsgruppe gibt es ja viele Wettergeschichten und -warnungen, leider passiert ja auch oft etwas auf diesem Kalkplateau. Durch seine exponierte Lage im Norden der Steiermark ist er höchst anfällig für rasche Wetterumschwünge und einfallenden Nebel - Karte, Bussole und weitere entsprechende Ausrüstung sind für die Sicherheit unumgänglich!!
Hat man aber den richtigen Führer, ist man auf der Genußseite angekommen und kann den Berg voll auskosten. Vorbei an Dolinen, durch schroffe und steile, teils hunderte Meter hohe Wände und über sanfte Wiesen auf über 2.000 Metern Seehöhe gelangten wir nach verschiedenen Orientierungsübungen im Gelände und der Querung einiger weniger Schneefelder zum Rauchtalsattel, von dem aus das letzte Stück zum Gipfel ohne markierten Weg zurückgelegt werden musste. Trotz des dichten Nebels stellte das für uns aber kein großes Problem dar, unser AV-Ausbilder Martin Klipp hatte uns ja am Abend zuvor bestens in die Orientierung in weglosem Gelände und bei schlechter Sicht (theoretisch) eingewiesen. Und so standen wir nach dem kurzen Aufstieg vom Rauchtalsattel auch da, wo wir hin wollten: beim Gipfelkreuz des Hochwarts auf 2.210 Metern.
Das eigentliche Tagesziel - der Hochschwab mit seinen 2.277 Metern - blieb uns zwar verwährt, was aber nicht tragisch war. Umso schöner nämlich war, dass alle Teilnehmer des Kurses diesen Gipfelsieg erleben konnten. Auch Joanna, die aus England nach Österreich gezogen ist und mit diesem Wochenende die "Seele der Österreicher" ein wenig mehr zu verstehen versuchte. Es fiel ihr nicht leicht, jedoch alle freuten sich mit ihr, dass sie letztlich am Hochwart stehen konnte und den Eintrag ins Gipfelbuch schreiben konnte.
Beim Rückweg gabs noch einen kurzen Abstecher auf den Zinken, diesen markanten Berg, der vom Bodenbauer so unwirtlich in den Himmel ragend zu bewundern ist. Seine Rückseite erweist sich allerdings als sanft und gut begehbar. Die 70 Bonus-Höhenmeter ließen wir uns nicht entgehen. Lange hielt es uns aber dann doch nicht oben, der Regen zog ins Tal herein und wir machten uns hurtig auf den Rückweg zu unserm Stützpunkt, der Häuslalm. Schon aus einiger Entfernung rochen wir förmlich die traumhafte Kaspressknödelsuppe der Wirtsleute - oder war es vielleicht doch nur die Vorfreude auf die Bergsteiger-Mahlzeit? Wie auch immer, ein köstlicher Abschluss eines schönen Tages im Schwob.

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