Sonntag, 8. Juni 2008

Grimming über die Nordseite, 2.351 Meter (Dachsteingruppe, Nördl. Kalkalpen)

Talort:
Kulm (beschildertem Anfahrtsweg ab Klachau folgen)

Anreise ab Graz:

Phyrnautobahn A9 bis Liezen, weiter auf der B320 (Ennstalbundesstraße); nach der Umfahrung Stainach bei der ampelgeregelten Kreuzung rechts in Richtung Bad Mitterndorf / Salzkammergut abbiegen. Nach ca. 5 km links Richtung Klachau abbiegen, Beschilderung folgen.

Charakteristik:
Ein-Tages-Bergtour ausnahmslos für geübte Bergsteiger. Klettereien der Kategorie I (ohne Seil möglich, teils mit Stahlseilen versichert)! Geröll, loser Schotter. Starke Steinschlaggefahr (Helm!).
Schwierigkeitsgrad: WFK4

Voraussetzungen:
Absolute Trittsicherheit, Kraft und Kondition für etwa 8-stündige Märsche, Schwindelfreiheit. Nichts für Ungeübte und Gelegenheitswanderer! Gute alpine Erfahrung von Nöten.

Gipfelmöglichkeiten:
Grimming, 2.341 Meter

Einkehrmöglichkeiten:
auf der gesamten Strecke gibt es KEINE Hütte und KEINEN Brunnen! Unbedingt ausreichend Wasser mitnehmen!
Notfall-Biwakschachtel nahe dem Gipfelkreuz beim Ausstieg aus der zweiten Kletterpassage

Route:
Kulm (962m) - Stribinggraben - Lärchkogel - Farbkogel - Schattenkar - Grimming (2.351m) - Abstieg wie Aufstieg

Höhenunterschiede:
Aufstieg ca. 1.400 Hm, Abstieg wie Aufstieg. Keine Gegensteigungen

Gehzeit:
Insgesamt ca. 8 Stunden (Auf- und Abstieg dauern durch die Kletterstellen in etwa gleich lang! Gefahr des Unterschätzens!)

Kommentar:
Er gilt als der höchste frei stehende Berg Europas und ist der ganze Stolz der Region: der Grimming, mehr als einfach nur ein Berg. Sein Ruf allerdings warnt den Wanderer: viele Bergsteiger fanden in den schroffen und steilen Kalkwänden des Grimmings schon den Tod. Er gilt daher auch als schwieriger und wetteranfälliger Berg, was in der Tourenplanung unbedingt beachtet werden muss. Die Route über die Nordseite gilt als der "einfachste" Weg zum Gipfel, jedoch kann sie in Relation zu anderen Gipfeln niemals als einfach gelten! Vor allem die zweite und fast 600 Höhenmeter andauernde obere Kletterpassage hat es mit einigen stark ausgesetzten Stellen und dem losen Schotter in sich. Zudem ist lediglich die erste, untere Kletterpassage mit Stahlseilen versichert. Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind für die Begehung absolut nötig. Besonders wichtig ist auch die körperliche Fitness, man muss für diese Route etwa 8 Stunden Marschzeit einrechnen. Dabei ist auch das hohe Maß an erforderlicher Konzentration vor allem im Abstieg besonders ermüdend. Auf- und Abstieg dauern jeweils etwa vier Stunden und damit gleich lang, während auf vielen anderen Bergen der Abstieg weit schneller absolviert werden kann als der Aufstieg. Der Grimming verlangt seinen Besuchern allerdings auf dem Rückweg ebenfalls alles ab.

Zur Route: Zunächst geht es teils schon steil (ein kleiner Vorgeschmack) durch den Stribinggraben und seine Wälder hinauf zur ersten Steilstufe, die man nach etwa 1,5 Stunden erreicht. Diese erste Kletterstelle ist mit erneuerten Stahlseilen sehr gut versichert und stellt noch kein größeres Problem dar. Danach erreicht man das beeindruckende Schattenkar mit seinen Geröllabstürzen. Dem ausgezeichnet markierten Weg folgend erreicht man dann den Einstieg zur zweiten Steilstufe, die mit einigen ausgesetzten Stellen auf den Bergsteiger wartet. Nach weiteren erkletterten 600 Höhenmetern erreicht man die Biwakschachtel und das kleine Gipfelplateau mit dem bereits sichtbaren und nahe liegenden Gipfelkreuz. Im Abstieg sind die ausgesetzten Stellen noch schwieriger zu bewältigen, auch eine Portion Mut ist gefragt - immerhin blickt man oft sehr steil nach unten ins Schattenkar. Bei beiden Kletterstellen ist die Steinschlaggefahr erheblich und ein Helm deshalb mehr als nur empfehlenswert!

Haftungsausschluss - unbedingt lesen!

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