Sonntag, 20. April 2008

Sturm und Schnee am großen Speik

Heute versprach das Wetter schon vom Morgen einen wunderbaren Tag - sonnig und warm war es nämlich bei der Abfahrt um 08.00 Uhr in Graz. Um etwa 09.15 gings dann los, vom Weinebene-Parkplatz weg bergan in Richtung großer Speik und das Ziel mit den markanten Radaranlagen war bereits in Sichtweite. Schnee im Gipfelhang, und auch vorher zeigten sich immer wieder Schneefelder. Mal abwarten - wir werdens ja sehen, wieviel da wirklich kommen wird.

Bis zum Fuß der Hühnerstütze (ca. 45 Min) gings flott voran, das Schmelzwasser floss aus allen Fugen und Rinnen über die Forststraße, bahnte sich seinen Weg in Richtung Tal und verwandelte die schneefreien Flächen in einen gatschigen Morast. Am Wegrand allerdings wars ganz ordentlich zu gehen und auch der Aufstieg über die steile Ostseite der Hühnerstütze bereitete uns keine Sorgen.
Oben angelangt zeigte sich das erwartete Bild: Das Plateau war gut zu begehen und die kleinen Schneefelder zwischendurch machten uns nichts aus. Jedoch frischte der Wind beim Anstieg auf die Hühnerstütze auf und entwickelte sich zu einem stark wehenden, teils böigen und vor allem kalten Wegbegleiter auf dem Weg zum Speik.
Bei der Hangquerung nördlich des Seespitz zeigte sich für unsere fünfköpfige Truppe dann der schwierigste Teil des Zustieges - harschiger und vereister Schnee forderte Trittsicherheit und höchste Vorsicht, um nicht den Hang hinunter in Richtung Kar auf dem Allerwertesten zurückzulegen. Der Wind tat sein übriges und erschwerte mit seinen starken Böen den weiteren Aufstieg, der letztlich für uns am Fuße vor dem Gipfelhang auch tatsächlich zu Ende war: Nachdem nicht alle Mitglieder unseres Trosses mit für solche Bedingungen geeignetem Schuhwerk ausgestattet waren, entschieden wir uns zur Umkehr.
Die dadurch gewonnene Zeit investierten wir bei der Ankunft beim Parkplatz in einen Einkehrschwung bei der Hütte - in der Sonne und dort auch fast ohne Wind genossen wir den beginnenden Sonntag-Nachmittag nach einer Gesamt-Gehzeit (Parkplatz - Fuß des Gipfelhangs - Parkplatz) von etwa viereinhalb Stunden.

Fazit:
Sonne, Wind, kühle Temperaturen ab etwa 1900 Meter Seehöhe und am Ende schwierigere Aufstiegsbedingungen als erwartet hinderten uns am Gipfelsieg. Trotz allem wars ein schöner Ausflug, der uns zumindest eine gute Einschätzung der aktuellen Situation in den höheren Lagen der Steiermark bescherte. Der Blick in den Norden (Saualpe, Zirbitzkogel, auch Seckauer Tauern und im Hintergrund die Gipfel der Eisenerzer Alpen) zeigte die winterlichen Bedingungen ab der Baumgrenze in diesen Gruppen. Einige schöne Tage werden nötig sein, um den Schnee in diesen Lagen wegzukriegen.

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