Samstag, 21. Juni 2008

Das Säuleck - eine felsige Herausforderung

Die Wettervorhersagen waren sich uneins – ob es nun Gewitter oder schwere Gewitter geben sollte. Beides traf nicht ein, stattdessen spiegelte sich unser Grinsen nach dem Gipfelerlebnis in Bier, Kaffee und Topfenstrudel.
Wir fuhren von Obervellach (ca. 25 km nordwestlich von Spittal/Drau) Richtung Mallnitz und bogen bei der ersten Ortstafel „Mallnitz“ nach rechts in Richtung Dösental und Wirtshaus „Säuleck“ ab. Von hier geht es 300 Höhenmeter eine gut asphaltierte Straße hoch bis zum
Ausgangsparkplatz wenige Meter neben dem Wirtshaus „Säuleck“ auf ca. 1420 Meter Seehöhe.
Das Dösental besitzt zu Recht seinen Namen, denn die Wassergewalten bahnen sich hier ungezähmt ihren Weg ins Tal. Bei prächtigstem Wetter wanderten wir anfangs auf einem moderat st
eigenden Wanderweg, bis das Gelände ab der Konradhütte (1618 m) steil und stufenförmig bis zum Arthur v. Schmid Haus nach oben führt. Die Sonne nahm uns im steilen Gelände voll ins Visier und kitzelte uns den Schweiß aus den Poren.
Beim Arthur v. Schmid Haus (2.272 m) angekommen, bot sich uns ein bezaubernder Blick auf den Dösenersee, der noch immer mit ein
em Hauch von Eis überzogen ist. Nach einer kurzen Rast am See nahmen wir die zweite und technisch anspruchsvollere Hälfte der Tour in Angriff. Die ersten 200 Höhenmeter vom „Schmid-Haus“ Richtung Säuleck führten steil nach oben bis das Gelände wieder flacher, dafür aber felsiger und schneedurchzogener wurde. Das Heimtückische an den Schneefeldern war das Wechselspiel von Stabilität und Einbrüchen bis zur Hüfte, die nicht ungefährlich sind. Die letzten 300 Höhenmeter bis zum Gipfel auf 3.086 Meter Seehöhe legen an Steilheit wieder zu und sind eine Kombination aus mächtigen Schneefeldern und unwegsamen Felsblöcken, die ein ganz besonderes Koordinationstraining ermöglichen. Wir verweilten auf Grund der aufziehenden Gewitterwolken nicht lange am Gipfel und genossen dennoch den Ausblick auf die Hochalmspitze, den Ankogel und den tief unter uns liegenden Dösenersee.
Uns
er Einkehrschwung in das „Schmid-Haus“ war dann ein kulinarisches Abenteuer. A wirkliche Freude am Kochen entnimmt man der Speisetafel dort nicht, denn Leberkäse, Fertig-Kartoffelsalat oder Würstel sind net gerade die Reißer, wenn man von einer so gewaltigen Tour einkehrt. Dennoch war es a feste Gaude mit da Kellnerin, die besser redet und Schnäpse ausschenkt als kocht. Jeder hat seine Stärken…

Keine Kommentare: